2014
40. Jubiläum der Glonntal-Lerchen
Hilfe, die Affen sind los!
Viele gefährliche, wilde Dschungeltiere beim Kindermusical „Das Dschungelbuch“ in der GS Petershausen
Das war ein Gekreische, Gestampfe und Getrommle, als die Glonntal-Lerchen Petershausen anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläum am vergangenen Sonntag in der voll besetzen Aula der Grundschule Petershausen das Kindermusical „Das Dschungelbuch“ aufführten. Höchst motivierte und aufwändig geschminkte Schauspieler, Sänger und Instrumentalisten sorgten gemeinsam mit dem Kinderchor für einen unvergesslichen Auftritt und begeisterten damit die Zuschauer in der bei beiden Aufführungen bis auf den letzten Platz vollbesetzten Neuen Aula der Grundschule.
Unterstützt wurden die kleinen Sängerinnen und Sänger, angeführt von ihrer Chorleiterin Sandra Roth, durch die jungen Instrumentalisten der Musikschule Peterhausen unter der Leitung von Eugen Tluck, welcher für humorvolle und vor allem punktgenaue Einsätze sorgte und die ganze „Bande“ dirigierte.
Mit Begeisterung und viel Temperament sangen die „Dschungeltiere“ der Glonntal-Lerchen die oft sehr schnellen und fetzigen Rhythmen der eingängigen Songs, die so manchem schnell zum „Ohrwurm“ wurden. Man merkte, wie selbst die kleinsten Musiker eifrig und konzentriert bei der Sache waren.
Wer kennt die Geschichte des Dschungelbuchs nicht? Der kleine Menschenjunge Mowgli (Maxi Meidinger), von Wölfen aufgezogen, findet Unterschlupf beim gütigen und lustigen Bären Balou (Georg Birkeneder), der ihn vor dem bösen Tiger Shir Khan beschützt. Bei seiner abenteuerlichen Reise durch die bunte Dschungelwelt trifft das dynamische Duo zahlreiche Tiere: trampelnde Elefanten, eine kreischende, Unfug treibende Affenbande, partyfeiernde Geier und die hypnosebegabte Schlange Kaa (Ursula Joachim). Die Leistung der Schauspieler war bemerkenswert mit sehr viel schauspielerischem Talent und Witz und sorgte für so manchen Lacher im Publikum.
Zum großen Finale wagte sich der gefährliche Tiger Shir Khan (Katharina Meidinger) dann doch noch auf die Bühne und versuchte Mowgli zu rauben. Glücklicherweise war auch hier der treue Balou wieder zur Stelle und sorgte für ein Happy End. Und schlussendlich konnten alle mit den Partygeiern noch einmal richtig feiern und die gelungene Aufführung genießen.
Das Dschungelbuch in der Presse
Impressionen
Klingendes Poing - Ein Streifzug durch Operette und Musical
"...und sie kriegen sich doch"
Schenkt man sich Rosen in Tirol... und das mit dem Charme und Witz von Robert Wiedl, dann kann kein Auge trocken bleiben. Mit spritzigen Dialogen, viel Witz und schauspielerischem Talent überzeugten Barbara Sauter - Sopran - und Richard Wiedl - Tenor - das begeisterte Publikum mit einem bunten Strauß an Melodien aus Operette und Musical. Ob als Gräfin Marischka oder als Eliza aus My fair Lady, Barbara Sauter schlüpfte in jede Rolle und spielte bzw. sang sie mitreißend. Und wenn Richard Wiedl vor ihr auf die Knie ging, dann schmolz selbst die stolze Gräfin dahin.
In der Oper wird viel zu viel gestorben, im Theater stören die ewigen, langatmigen Monologe, nur in der Operette, da geht einem das Herz auf! Hier siegt doch stets die wahre Liebe, gibt es auch manches Mal Verwirrung, Verletzung und Streit, doch: „Keine Angst, sie kriegen sich!“
Barbara Sauter und Richard Wiedl, die sich schon aus dem Studium in München kennen, sind ein wahres Traumpaar auf der Operettenbühne. Wer sie kennt, der weiß: hier wartet ein wahres Feuerwerk der Unterhaltung, ein musikalischer Hochgenuss ebenso, wie ein Augenschmaus und ein garantierter Angriff auf sämtliche Lachmuskeln!
Die schmelzenden Geigenklänge und das Temperament von Primas Eugen Tluck, der mit seinem Petershausener Kammerorchester hinreißend die Arien begleitete und zwischendurch mit Brahms- und Strauß-Walzern würzte, ließen die Zuschauer endgültig Raum und Zeit vergessen.
Diese Künstler verstehen ihren Beruf als wahre Berufung, so ein Abend ist voller Glücksmomente für die Seele und diese sollten in der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, umso intensiver genutzt werden, sind sie doch immer seltener.
Klingendes Poing von R. Wiedl Barbara Sauter & Richard Wiedl
Aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár
Da geh ich zu Maxim Richard Wiedl
Vilja-Lied Barbara Sauter
Lippen schweigen Barbara Sauter & Richard Wiedl
„Ungarischer Tanz Nr.5“ von Johannes Brahms Petershausener Kammerorchester
Aus der Operette „Zigeunerliebe“ von Franz Lehár
Hör ich Zymbalklänge Barbara Sauter
Aus der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán
Tanzen möchte‘ ich… Barbara Sauter & Richard Wiedl
„Jockey-Polka“ von Josef Strauß Petershausener Kammerorchester
Aus der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller
Schenkt man sich Rosen in Tirol Barbara Sauter & Richard Wiedl
Aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán
Komm mit nach Varasdin Barbara Sauter & Richard Wiedl
Aus dem Musical „Annie get your gun“ von Irvin Berlin
There’s no business like showbusiness Petershausener Kammerorchester
Aus dem Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein
America Barbara Sauter & Richard Wiedl
Maria Richard Wiedl
Tonight Barbara Sauter & Richard Wiedl
„I got Rhythm“ von G.Gershwin Petershausener Kammerorchester
Aus dem Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber
Diese Nacht ist so sternenklar Richard Wiedl
Aus der musikalischen Komödie „ Das Feuerwerk“ von Paul Burkhard
O mein Papa Barbara Sauter
Aus dem Musical „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber
All I ask of you - Liebe, mehr will ich nicht von Dir Barbara Sauter & Richard Wiedl
Aus dem Musical „My fair Lady“ von Frederick Loewe
In der Straße wohnst Du Richard Wiedl
Ich hätt‘ getanzt heut' Nacht Barbara Sauter
Es grünt so grün Barbara Sauter & Richard Wiedl
Aus dem Musical „Kiss me Kate“ von Cole Porter
Wunderbar, wunderbar Barbara Sauter & Richard Wiedl
Klingendes Poing in der Presse
Münchner Merkur 06.10.2014
Impressionen
Bach und seine Söhne - Orgeltage Bad Füssing
Heilig-Geist-Kirche Bad Füssing,
Robert Scheingraber (Kulturpreisträger der Stadt Dachau), stellte gemeinsam mit dem Petershausener Kammerorchester den Original-Nachbau des Cembalos von Johann Sebastian Bach vor.
mit Werken von Johann-Sebastian Bach und seinen Söhnen Johann-Christian und Carl Philipp Emanuel
Programm:
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750): Air aus der Suite Nr.3 – BWV 1068
Johann Sebastian Bach: Violinkonzert in a-moll 1. Satz: Allegro BWV 1041
Johann Sebastian Bach : Italienisches Konzert in F, 1. Satz BWV 971
Vorstellung des Cembalos
Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788): Concerto per il Cembalo und Streicher in D-dur Allegro - Andante - Allegro di molto
Johann Christian Bach (1735 - 1782) : Konzert für Flöte und Streicher in D-dur, 1.Satz: Allegro
Johann Sebastian Bach: Doppelkonzert für 2 Violinen und Orchester in d-moll BWV 1043 1.Satz: Vivace
Mitwirkende:
Petershausener Kammerorchester
Sabine Kühnl-Ciliberto - Flöte
Florian Blickle - Violine
Robert Scheingraber - Cembalo und Moderation
Leitung: Eugen Tluck
Impressionen
Kraftbayrisch - Georg Queri und seine Zeit
Ein Feuerwerk bayrischer Mundart und Tonart
Georg Queris Dichtungen und Wortanalysen
In einem fulminanten Auftakt legte der bayerische Schauspieler Bernhard Butz, der auch aus den Niederbayern-Krimis im Fernsehen bekannt ist, mit einem wortgewaltigen Monolog aus Georg Queris Feder los, der sicher auch so manchem Experten bayrischer Mundart Hören und Sehen vergehen ließ.
Georg Queri, geboren in der Nähe von Andechs, widmete sein Schaffen der Erforschung der ungeheuren Vielfalt der bayrischen Sprache. Er hat den Leuten gern auf den Mund geschaut, „weil die doch hier bei uns in Bayern so schöne Ausdrücke haben.“ Er war ein Karikaturist der Sprache, witzig und mit viel Humor – aber auch schonungslos direkt - nahm er die Eigenheiten des einfachen Menschen ins Visier und schreckte auch vor den derbsten Ausdrücken nicht zurück. Er arbeitete für die „Lustigen Blätter“ und den „Simplizissimus“, ja sogar im Berliner Tagblatt wurden seine Artikel unter der Rubrik „Ulk“, die von Kurt Tucholsky geleitet wurde, veröffentlicht. Am längsten aber schrieb er für die „Jugend“, die Münchner Zeitschrift, die dem Jugendstil seinen Namen verlieh. Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer waren seine engen Freunde.
Dr. Michael Stephan, Leiter des Münchner Stadtarchivs, illustrierte Queris Leben, seinen Charakter und sein Wirken so anschaulich, dass es wie ein offenes Buch vor einem lag: Queri als Kriegsberichterstatter, der zuerst gerne verbal „draufhaute“, sich später aber von allem nach seinen Kriegserfahrungen distanzierte, „Die Welt braucht keinen Krieg“. Queri und sein gespaltenes Verhältnis zur Geistlichkeit, der seinen Helden Pfandzelter lieber in München beichten gehen ließ, als draußen auf dem Land, weil der Münchner Hochwürden die Sünden halt viel schöner vergeben konnte: „und fühlst dich so leicht, ma hat halt beicht“. Queri, der den seinerzeit immer noch sehr verbreiteten Aberglauben der Menschen hochnahm, Queri als SPD-Mitglied, von der er sich aber später distanzierte, „die Partei ist noch nicht weit genug, ein Land zu regieren“. Queri, der auch mal wegen zu deftiger Wortwahl in Konflikt mit der „Sitte“ kam, der Münchner Zensur. Aber Queri legte Wert auf den sehr ursprünglichen bayerischen Originalton in all seiner Direktheit – auch wenn dabei naturgegeben viel unter der Gürtellinie lag.
Zwischen den witzigen Anekdoten von Michael Stephan, die schon so manche Lacher bei den begeisterten Zuschauern hervorriefen, ließ Bernhard Butz mit unglaublich schauspielerischem Talent und eindrücklich variierenden Stimmlagen Queris Gedichte und Erzählungen wieder aufleben, dass vollends kein Auge mehr trocken blieb.
Bayrisch stimmungsvoll abgerundet wurde die Lesung von der mitreißenden Musik der Prielbergmusi. Ob mit rasanten Rhythmen oder mit schmelzenden Klängen der Geige, die Musiker hatten eine wunderbare Auswahl an zum Teil selbst geschriebenen Werken bayerischer Volksmusik dabei, mit der sie das Publikum immer aufs Neue den bayerischen Himmel ahnen ließen, der an diesem Abend sicher die Farben weiß und blau hatte.
Kraftbayerisch - Georg Queri in der Presse
Münchner Merkur 07.10.2014
Impressionen
Vorspieltage Musikzentrum 2014
Eine musikalische Brise im Hochsommer
Vorspieltage des Musikzentrums Petershausen
Wenn das Thermometer an der 30-Grad-Marke kratzt und die Sonne vom Himmel strahlt, freut sich ein Jeder über eine kühle Brise. Von den Schülerinnen und Schülern der Musikschule musikalisch in die Karibik entführt, genossen die Zuhörer der Schülerkonzerte vergangenen Samstag und Sonntag einen frischen tropischen Wind in der Stockschützenhalle in Petershausen. Zu den bekannten Klängen von Hans Zimmers „Fluch der Karibik“ und unter der Leitung von Eugen Tluck begann das Konzert der Geigenklasse am Sonntagmorgen temperamentvoll mit den ersten beiden Stücken aus dem bekannten Blockbuster um den umtriebigen Piraten Captain Jack Sparrow.
Nicht nur beim Medley von „Fluch der Karibik“ waren die teils sehr jungen Geigen- und Flötenschüler klanglich und leistungstechnisch sehr virtuos, auch das Violindoppelkonzert von Johann Sebastian Bach sprühte regelrecht vor Leben und Freude an der Musik.
Neben der gemeinschaftlichen Darbietungen hatte jeder Schüler auch die Möglichkeit, in einer Solodarbietung unterstützt von seinem Lehrer oder einem Familienmitglied sein Können zu zeigen. Dass die Leistungen auf sehr hohem Niveau rangierten, war unter anderem bei den A-Moll und E-Dur Konzerten von J.S. Bach, Duetten von Mazas. einem Kirchenkonzert von Mozart oder munteren Fiddle-Melodien eindeutig bewiesen.
Nahezu 200 Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen demonstrierten ihren Eltern und Verwandten am Wochenende auf den verschiedensten Instrumenten – von Zither, Hackbrett, Flöte und Akkordeon über Klavier und Gitarre bis hin zu Geige und Bratsche ihr musikalisches Können. Stolz und zufrieden waren sie letztendlich alle und Musikschulleiter Eugen Tluck schloss das erfolgreiche Konzert mit den treffenden Worten von Rolf Zukowski, selbst Musiker und Produzent zahlreicher bekannter Kinderlieder „Unser Land braucht starke Kinder und Musik kann Kinder stärker machen“.
Die Vorspieltage in der Presse
Impressionen
Lese-Café Frühling 2014
Sonnenschein pur
Wie so oft schon war das Wetter herrlich, als das "Lese-Café" begann. Und so fand die Buchvorstellung der neuesten Hits und Trends auf dem Büchermarkt draußen im idyllischen Garten des Café Landleben statt.
Bei Vogelgezwitscher und dem Rauschen der Bäume konnten die lesebegeisterten Zuschauer wieder bei entspanntem Kaffee und Kuchen viele interessante Neuigkeiten in der Welt der Bücher kennenlernen. Ob über den Alltag im Bundestag, den Charme unseres Darmes, über Krimis oder Heidelbeer-Romane, für jeden Geschmack - ob spannend, romantisch oder sachlich, ob jung oder alt - waren wieder diverse Leckerbissen dabei.
Man verläßt das Lese-Café jedes Mal mit dem Gefühl, sich am besten sofort auf die Sonnenliege zu legen und gleich mit dem Schmökern anzufangen.
Das Lese-Café in der Presse
Impressionen
Jeanne d´Arc
Mit „Jeanne d´Arc“ – frei nach Friedrich Schiller – hat die Jugendtheatergruppe von Petershausen für Aufsehen gesorgt. Die Süddeutsche Zeitung schrieb:
„Der P-Town-Drama-Group ist ein genauer, vor allem herzerfrischender und komödiantischer Blick auf Geschichte und Gegenwart gelungen. Denn sie haben ihre ganz eigene Story zweier bedeutender Frauen und Kämpferinnen geschrieben, und dabei locker mehrere Jahrhunderte miteinander verbunden: Jeanne d´Arc, die im 15. Jahrhundert Visionen hatte und deshalb Frankreich vereinigte, und Malalah, eine 16-jährige Pakistanerin, die beinahe ein Attentat der Talibans nicht überlebt hat. …Die Inszenierung ist das Ergebnis einer großen Teamleistung, samt musikalischer Beiträge und einschließlich einer Lichtregie, die im provisorischen Theaterraum der Grundschule die Zeit- und Spielebenen faszinierend visualisierte.“ Soweit ein paar Sätze aus dem begeisterten Artikel der Süddeutschen Zeitung über die eindrückliche Leistung der P-Town-Drama-Group.
Die Schauspielgruppe hatte sich das schwierige Werk von Friedrich Schiller vorgenommen und es völlig neu konzipiert und umgeschrieben, um es ins 21. Jahrhundert zu bringen, wo Freiheitskämpferinnen wie Malalah – die inzwischen sogar den Friedensnobelpreis erhalten hat – immer noch mit dem Leben für ihre Ideen bezahlen müssen. Das Stück spielte auf mehreren Zeitebenen, die die Jugendlichen in phänomenaler Weise durch Raum- und Lichteffekte zum Ausdruck brachten. Die vielen Ideen der Truppe waren unglaublich. Das sterile Krankenhaus mit dem Überwachungsmonitor und dem Puls von Malalah, davor der Prunk und die Überheblichkeit des Adels des 15. Jahrhunderts und die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit, dazwischen Einblendungen der heutigen brutalen Realität unter Verwendung einer Blackbox, die Stimmungen eingefangen von musikalischen Einwürfen und Untermalungen, die selbst geschrieben und gespielt wurden, und alles gespickt mit viel Ironie und Wortwitz. Die vielfältigen Einfälle waren absolut beeindruckend.
Jeanne D´Arc 2.0 in der Presse
Impressionen
Ein lebendes Kunstwerk oder „die Kunst zu Leben“
Der Kabarettist Andreas Giebel gastiert mit seinem Programm in der Mehrzweckhalle Petershausen
Mit Worten umzugehen, ist eine große Kunst, aber Menschen damit auch noch zum Lachen zu bringen, DAS ist Kabarett. Wie gut er sein Handwerk beherrscht, zeigte Andreas Giebel dem Publikum mit seinem Programm „Das Rauschen in den Bäumen“ am vergangenen Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle Petershausen. Schon nach zwei Minuten hatte er die Zuschauer voll auf seiner Seite. Kernig, authentisch und herrlich bayrisch entführte Giebel die 500 Anwesenden in seine eigene Welt.
Mit einer unglaublichen Schnelligkeit schuf er eine gemütliche „mia san mia“-Atmosphäre; und wer einen Blick in die vielen aufmerksamen und schmunzelnden Gesichter erhaschen konnte, war schnell überzeugt, zu einer verschworenen kleinen Gemeinschaft zu gehören. Gemeinsam ging es in einem breiten Streifzug durch das imaginäre Leben des Kabarettisten. Man lernte Freunde und Bekannte kennen, lachte gemeinsam über die musikalischen Höchstleistungen von „Penner-Klaus“ oder verliebte sich in die charmante Blumenfrau Lydia. Beim nächsten heimischen Fernseh-Abend mit „Tatort“ oder „Rosamunde Pilcher“ wird so mancher Gast feixend an Blutwurst und Schmalzbrote denken müssen oder wahlweise an „Notdurftkomparsen“ bei der Oscar-Nacht.
Mit großen Gesten lernte das Publikum auch Giebels fiktive Haushälterin kennen, die ukrainische und höchst energische „Perle“ Ana Mossollov, bei deren putzteufeltechnischer Darstellung das Publikum in schallendes Gelächter ausbrach. Man traf sich im Wartezimmer des behandelnden Hausarzts und schmunzelte gemeinsam über die skurril-lustigen Behandlungsmethoden der „Halbgötter in weiß“ – die (unter uns) sowieso kaum einer versteht. Oder man fand sich im Atelier von Giebels Freund und Maler Max Glogowatz wieder, der – je nach Aufwand und Körperpartie – den Kabarettisten eifrig „tupfend“ als Muse für seine Bilder in Szene setzte. Wer Giebel kennt, dem ist klar, dass die Vorstellung, ihn als „Buddha“, „römischer Feldherr nach der Schlacht“ oder „Pan mit Flöte“ posierend zu sehen, die Lachmuskeln der Zuschauer aufs Äußerste strapaziert hat.
Umrankt wurden all diese Begegnungen von Andreas Giebels persönlicher Geschichte und am Ende war auch klar, warum das Programm „das Rauschen in den Bäumen“ heißt. Es ging um den Moment der Stille in der hektischen Welt und um ein glückliches Schmunzeln, das viele Zuschauer auf dem Heimweg auf ihrem Gesicht hatten.
Andreas Giebel - Das Rauschen in den Bäumen in der Presse